Okinawa

Okinawa

Unseren Einstieg in Japan bildete die Insel Okinawa im Süden, von wo aus wir das Land in den kommenden zwei Monaten in Richtung Norden bereisen wollen.

Japan, denkt man ja oft, ist dieser schmale Landstreifen rechts von China, dabei erstreckt sich die Inselkette des Landes in einem schmalen Bogen über insgesamt 3.800 Kilometer, die südlichste Insel nur knapp hundert Kilometer von Taiwan entfernt, während es am anderen Ende auf den nördlichen Inseln zu Territorialstreitigkeiten mit Russland kommt.

Nachdem wir in Südkorea jeden Morgen mit Blick auf die Wetter-App beratschlagt haben, ob wir zwei oder drei Kleidungsschichten übereinander ziehen sollten, konnten wir auf Okinawa mit seinem subtropischen Klima endlich wieder im T-Shirt rausgehen.

Wie in den Tropen üblich, regnet es allerdings auch viel. Macht nichts, denn wir nutzten den Regentag für einen Besuch im Churaumi Aquarium. Seit Eröffnung des Atlanta Aquariums in den USA „nur“ noch das zweitgrößte Aquarium der Welt, kann Churaumi dennoch mit allerhand Superlativen aufwarten: allein 7,5 Millionen Liter Wasser im Hauptbecken mit einem Druck von 6 Tonnen pro Quadratmeter, zurückgehalten von der größten Acrylglasscheibe der Welt (22 × 8 Meter groß, 60 Zentimeter dick und erdbebensicher). In dem kleinen Ozean hinter der Panoramascheibe können die zahlreichen Besucher unter anderem Walhaie beobachten, was weltweit nur in zwei weiteren Aquarien möglich ist.

Da Walhaie senkrecht „stehend“ fressen, muss das Becken für die mehr als sieben Meter langen Tiere zehn Meter tief sein.

Diesen Verdacht hatten wir ja schon länger.

Ein Tag Regen, doch am nächsten Tag schien bei 24 Grad schon wieder die Sonne. Perfektes Wetter für einen Ausflug zur Okinawa vorgelagerten Insel Zamami, die für ihre feinsandigen, schneeweißen Traumstrände bekannt ist. Die Strandexperten sagen: So kristallklares Wasser haben wir selten gesehen!

Abschied von Okinawa. Als nächstes führt uns unser Weg weiter nach Nagasaki.

5 Gedanken zu „Okinawa

  1. Ein spannungsreicher Einstieg: Okinawa und Hokkaido, erst seit 140 Jahren Bestandteile des Imperiums, heftiger Widerstreit von Peripherie und Zentrum, von Zwang, Anpassung, Überkompensation, enttäuschter Liebe, vordergründiger Wertsschätzung, Verrat (Okinawa stand von Kriegsende bis 1972 direkt unter US Verwaltung), Bevormundung und Ignoranz, von Zuckerbrot (Strukturmittel) und Peitsche (Militärbasen), und staunender Freude am Exotischen im Eigenen. Gut zu erfahren in Itoman, 12 km südlich von Naha, im Friedenspark Heiwa no Ishi. Und weiter nach Nagasaki: ebenfalls ein Scharnier zwischen den Kulturen. Augen und Ohren weit offen halten – die Unterschiede werden sich auf der Reise nach Norden konkretisieren.

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