Philippinen

Philippinen

Nachdem wir unsere grobe Reiseroute auch diesmal saisonal nach Temperaturen und Wetterlage geplant hatten — Taiwan Anfang März, dann Südkorea, Japan im April und Mai, Australien im Juni, die Südsee im Juli und anschließend der Indian Summer in Kanada –, stellte sich noch die Frage nach unserem Einstiegsland Ende Januar.

Die Philippinen klangen auf den ersten Blick verlockend: großartige Landschaften, traumhafte Strände und Inselwelten, spektakuläre Reisterrassen, dazu spanisches Kolonialflair und gastfreundliche Menschen. Ein vielseitiges, spannendes Land, in dem es viel zu entdecken und erleben gibt.

Klingt toll, oder?

Doch als wir begannen, uns intensiver mit dem Land zu beschäftigen, mussten wir feststellen, dass hinter der Kulisse aus Traumstränden und Reisterrassen der „Trump Asiens“ regierte.

Rodrigo Duterte, seit 2016 Präsident der Philippinen, war tatsächlich unter den ersten Staatschefs, die der durchgeknallte US-Präsident nach seinem Amtsantritt zu sich einlud. Ähnlich wie Trump macht auch Duterte durch geschmacklos-provokante Äußerungen auf sich aufmerksam. „Vergesst Gesetze und Menschenrechte!“, rief er seinen Anhängern zum Wahlkampfabschluss zu. Die Drogenprobleme im Land bekämpft er, indem er zur Ermordung von Drogensüchtigen und Dealern durch Militär, Polizei und paramilitärische „Todesschwadronen“ aufruft. Nichtregierungsorganisationen sprechen von bis zu 20.000 Todesopfern seit Amtsantritt Dutertes.

Hm, vielleicht doch aktuell kein so attraktives Reiseland?

Wir recherchierten weiter: Das Auswärtige Amt wies in seiner Reisewarnung darauf hin, dass auf der Insel Mindanao im Süden das Kriegsrecht verhängt sei. In mehreren Regionen des Landes bestehe zudem die Gefahr terroristischer Anschläge und der Entführung durch islamistische Terroristen.

Dann begannen die Meldungen der „Sicher reisen“-App auf unseren Smartphones aufzupoppen:
31.07.2018: Bei einem Bombenanschlag auf der Insel Basilan werden elf Menschen getötet und acht verletzt.
August/September 2018: Weitere Bombenanschläge erschütterten Mindanao im Süden des Landes.
15.09.2018: Der Taifun „Mangkhut“ trifft den Norden der Philippinen und verursacht schwere Schäden. Mehr als 100 Menschen sterben, weitere werden vermisst.

Wir taten, was wir auf unserer ersten Weltreise gelernt hatten, hörten auf unser Bauchgefühl und strichen die Philippinen. Vorerst. Das Pazifik-Archipel behält sein Fähnchen als Reiseziel auf unserer Weltkartenpinnwand und steht weiter auf der Liste für Weltreise #3.

Stattdessen beginnt unserer zweite Weltreise nun in Israel.

Bild #1: faz.net (EPA)
Bild #2: seasia.co (G Adventures)
Bild #3: Boston Herald (AP Photo/Andrew Harnik)
Bild #4: Hallo Magazin Thailand (EPA)

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