Canada français

Canada français

Au Canada bilingue, la langue officielle au Québec est le français.

Wir ersparen euch im Weiteren unser schlechtes Schulfranzösisch, aber ihr merkt schon: Wir sind im französischsprachigen Teil Kanadas angekommen.
War bereits seit unserer Ankunft in British Columbia alles im Land zweisprachig geregelt, kehren sich die Sprachen an der Ostküste nun um. In der Provinz Québec (und damit auch in Montréal) wird Französisch gesprochen.

In Kanada, wo „institutioneller Bilinguismus“ herrscht, wird (wie auch über das Anbringen der Nummernschilder am Wagen, nur vorne, nur hinten, vorne und hinten, sehr verwirrend) auf Provinzebene über die Amtssprache entschieden. Als würde man über die Landesgrenze nach Bayern kommen und die Menschen dort sprächen eine andere Sprache (was ja gewissermaßen so ist, aber das ist ein anderes Thema).

Die Altstadt von Québec kam mitunter derart europäisch daher, dass wir für ein paar Minuten vergaßen, dass wir in Kanada waren.

Ihren Ursprung hat die Zweisprachigkeit in Kanada in der im 17. Jahrhundert entstandenen französischen Kolonie Neufrankreich, bevor die Grande Nation diese nach dem Siebenjährigen Krieg 1763 an Großbritannien abtreten musste. Die Bewahrung ihrer kulturellen und sprachlichen Identität zeugt bis heute vom Widerstand der Bewohner in der Region.*

Montréal (Heimatstadt von Leonard Cohen)

Was im Alltag schon eigenartig ist: Du steigst in einer Millionenstadt in Kanada in ein Taxi und der Taxifahrer spricht ausschließlich Französisch (wobei auch hier die internationale Taxifahrerregel gilt: Wenn sie dein Geld wollen, sprechen sie auch deine Sprache). Die meisten Frankokanadier beherrschen jedoch zwei Sprachen. So wie die nette Frau, die uns in der Metro in Montréal auf Französisch ansprach — man sieht uns die Europäer wohl doch an –, ob sie uns helfen könne, woraufhin sie, als offensichtlich wurde, dass wir kein Wort verstanden, kurz putzig den Kopf schüttelte, als müsse sie ihren internen Sprachmodus umschalten, und auf Englisch fortfuhr.
Richtig babylonisch wurde es dann, als wir abends in eine Ramen-Bar gingen (immer eine schöne Erinnerung an Japan), wo sich alle drei Sprachen mischten: „Bonsoir.“ / „What would you like to eat?“ / „Arigatou gozaimasu.“

StreetArt in Montréal

* Amüsante historische Fußnote zur Abraham-Ebene östlich der Stadtmauern von Québec, 1759 Schauplatz einer entscheidenden Schlacht zwischen britischen und französischen Truppen (heute eine Parkanlage), die ein interessantes Licht auf das Verhältnis zwischen anglophonen und frankophonen Kanadiern wirft: „2009 plante die nationale Schlachtfelderkommission zum 250. Jahrestag ein Reenactment der Schlachten auf der Abraham-Ebene und bei Sainte-Foy. Führende separatistische Politiker bezeichneten das geplante Ereignis als ‚Schlag ins Gesicht aller Québecer französischer Abstammung‘ und als ‚Beleidigung der frankophonen Mehrheit‘. Einzelne Gruppierungen drohten mit Gewaltanwendung, woraufhin die Kommission das Ereignis absagte.“ (Quelle: Wikipedia, Hervorhebung durch uns)

6 Gedanken zu „Canada français

  1. How true it all sounds. The same as in Ireland where we recognise two languages sometimes!! It was the same in 1976 when Carol and I visited Canada – also Toronto and Montreal. But still very beautiful and exciting, Enjoy your journeys. Richard

  2. Boah, Quebec ist ja wunderschön!
    Da ich aber nur zwei Weißwein auf französisch bestellen kann, freue ich mich, dass sie anders als die Franzosen auch des Englischen mächtig sind.
    Ich frage mich: Gibt es eigentlich typisch kanadische Küche und wenn ja, woraus besteht die?

    1. Hm, typisch kanadische Küche? Gute Frage, nicht wirklich (ähnlich wie in Australien und Neuseeland). Natürlich das internationale Universalgericht Burger, ansonsten viel (sehr gute) asiatische Küche durch die vielen Einwanderer, an der Küste viel Fisch und in Nova Scotia, wo wir aktuell sind, ist die Spezialität Lobster.

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